10 Jazzsängerinnen die ich sofort (wieder) live anschauen werde, wenn sich die Gelegenheit bietet

Es ist mal an der Zeit ein paar fantastische zeitgenössische Jazzsängerinnen vorzustellen, die mich inspirieren. Es gibt Stimmen, die bleiben, auch dann wenn das Konzert längst vorbei ist. Jede dieser Künstlerinnen bringt ihre eigene Farbe in den zeitgenössischen Jazz und genau das macht es für mich so spannend. Vielleicht kennst du manche schon, vielleicht entdeckst du hier etwas Neues. Los geht’s:


1. Ida Sand

habe ich in Stuttgart live gesehen und sie hat mich sofort mitgerissen. Ihre Stimme ist kräftig, leicht rau und voller Soul. Sie wechselt mühelos zwischen Jazz, Gospel und Blues und ihre spürbare Freude springt sofort aufs Publikum über. Und neben richtig guten Coverversionen schreibt sie auch ganz wunderbar eigene Songs.

Songtipp: Home.


2. Cécile McLorin Salvant

habe ich in letztes Jahr Ludwigshafen endlich live erlebt, ein Konzert, das mich nachhaltig beeindruckt hat. Sie interpretiert Jazzstandards mal verspielt, mal dramatisch und immer auf ihre eigene Art. Ihre Stimme ist klassisch und zugleich frisch und modern, eine perfekte Mischung aus Tradition und Gegenwart.

Songtipp: Wives and Lovers.


3. Catherine Russell

ist eine Sängerin mit echtem Vintage Feeling. Sie bringt die Swing Ära zum Leben ohne altmodisch zu klingen. Ihre warme kraftvolle Stimme hat diesen klassischen Jazzsound der sofort gute Laune macht und gleichzeitig tief berührt. Ihre Songs mit der Bingband zu singen macht einfach unfassbar viel Spaß.

Songtipp: Bring It Back.


4. Silje Nergaard

habe ich in Kaiserslautern live erlebt, ein Abend, der mich richtig berührt hat. Ihre klare helle Stimme klingt unaufgeregt und direkt, fast so als würde sie sich neben einen setzen und einfach anfangen zu erzählen. Diese Mischung aus nordischer Klarheit und emotionaler Wärme zieht mich immer wieder an.

Songtipp: Be Still My Heart.


5. Rebekka BAkken 

verbindet klare Reduziertheit mit einer tiefen emotionalen Wärme. Ihre Stimme reicht von zart und hauchig bis zu kräftigen bluesigen Tönen und bleibt dabei immer unverwechselbar. Sie erzählt Geschichten, die berühren, und schafft es, auch in leisen Momenten eine große Intensität zu entfalten. Ich durfte sie live auch in Kaiserslautern erleben und sie war so unfassbar nahbar, dass ich das Gefühl hatte, sie im Konzert wirklich kennengelernt zu haben. So hatte ich das davor noch nicht erlebt.

Songtipp: No Easy Way


6. Samara Joy 

habe ich über ihr Weihnachtsalbum kennengelernt und dann weiter in ihre Musik hineingehört und schnell verstanden, warum sie schon in ihren frühen Zwanzigern zwei Grammys gewonnen hat. Ihre Interpretationen von Jazzstandards liebe ich: Sie erinnern an die großen Jazzlegenden, ohne jemals nach Nachahmung zu klingen. Samara Joy bringt die Tradition mit einer frischen, eigenen Note in die Gegenwart, warm, elegant und voller Tiefe.

Songtipp: Moonglow.



7. China Moses

hat sogar schon bei uns im Jazzclub Karlsruhe gesungen und ich habe es verpasst! Leider war ich an diesem Abend selbst auf einer anderen Bühne. Ihre warme, geerdete und zugleich kraftvolle Stimme verbindet Soul, Blues und Jazz so mühelos, dass man sofort hängenbleibt. Ich liebe vor allem ihre Groove-Nummern: modern und unverwechselbar.  Und wenn du genau hinspürst, lässt sich ein Hauch der Verwandtschaft zu Dee Dee Bridgewater erahnen.

Songtipp: Put It On The Line.


8. Molly Johnson

ist eine der markantesten Stimmen des kanadischen Jazz. Ich verspreche aber, dass ich sie nicht nur wegen ihrer Heimat in die Liste gepackt habe. :-)  Sie bringt eine lässige Coolness mit, die sofort ansteckt. Ihre tiefe samtige Stimme trägt eine ganz eigene Mischung aus Jazz und Blues. Sie erzählt Geschichten ohne großes Pathos aber mit jeder Menge Herz.

Songtipp: Melody.


9. Gretchen Parlato

hat eine sanfte sehr rhythmische Art zu singen. Sie braucht keine großen Gesten, ihre leisen Töne tragen weit. Ihre Phrasierungen sind unglaublich präzise und trotzdem entspannt. Wenn du Inspirationen suchst, wie Atemgeräusche, Bodypercussion, Klangfarben zusammenkommen und ein stimmiges Bild ergeben, guck da mal rein.

Songtipp: Butterfly.



10. Christy Baron

verbindet Jazz mit Pop und Soul auf eine ganz eigene elegante Weise. Ihre Stimme klingt warm und zugleich leicht rau und sie schafft es bekannte Songs ganz neu zu färben. Im Songtipp nimmt sie ein Stück von Carole King und macht es neu, aufregend und wie ich finde ganz wunderbar. Wahrscheinlich wird es schwer sie noch live zu erleben, denn soweit ich das gesehen habe ist sie gar nicht mehr live unterwegs. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf ;-). In ihre Alben würde ich an deiner Stelle trotzdem mal reinhören.

Songtipp: Bitter with the Sweet.


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Ein Tag voller Soul, Stimme und Herz