ABOUT

Ich bin Jana Schrietter, Sängerin, Songwriterin und Vocal Coach.

Ich bewege mich im Vocal Jazz der inspiriert ist von der Eleganz und Stärke Ella Fitzgeralds und der Energie und Lässigkeit Jamie Cullums.

Als Sängerin und Songwriterin öffne ich auf der Bühne kleine Inseln im hektischen Alltag, Orte zum Durchatmen und Auftanken. Ein Klang, ein Blick, eine Zeile reichen oft, um sich weniger allein zu fühlen. Ich möchte Momente schaffen, die befreien und Raum geben zum Ankommen. Im Vocalcoaching begleite ich Erwachsene, die ihre Stimme wiederentdecken oder neu entdecken wollen, neugierig, mutig und voller Freude am Ausprobieren. Technik ist für mich dabei ein Werkzeug und kein starres Regelwerk. Ob auf der Bühne oder im Unterricht geht es mir vor allem um echte Verbindung und darum, dass jede Stimme zählt und wirklich gehört wird.

Denn oft geht die eigene Stimme im Lärm und der Geschwindigkeit des Alltags unter. Inmitten eines immer schneller werdenden Stroms aus Nachrichten, Stimmen und Bildern fühlt sich die Welt oft an wie ein riesiges Leuchtreklamefeld auf dem Times Square. Laut, grell und flackernd. Die Menschen eilen vorbei, getaktet vom Kalender, mit kaum Zeit zum Innehalten. Dabei gehen oft die leisen, verbindenden Töne verloren. Ich will Räume schaffen, in denen Echtheit möglich ist, ohne Masken und ohne Eile. Mit Musik und Stimme als Werkzeuge für Verbindung, Ausdruck und Mut. Orte, an denen Vielfalt klingt, Kunst wachsen darf und Menschen sich selbst und einander wirklich begegnen können. So kann Stimme mehr sein als Klang: ein Beitrag für eine ehrlichere und menschlichere Welt.

In meiner Kindheit war Musik das Grundrauschen unseres Alltags. 

Überall klangen Töne, Posaune, Gesang, Schubert, Bach, Wagner. Mal leise aus dem Nebenzimmer, mal als deutlicher Hinweis, wenn ein Ton danebenlag. Mein Vater unterrichtete an der Musikhochschule, meine Mutter singt, und ich wuchs zwischen Notenständern, Proben und kleinen Anekdoten aus dem Musikerleben auf.

Trotz all der klassischen Klänge war es nicht Schubert oder Bach, die mein Herz zuerst wirklich erreichten. Es war an einem dieser langen Winterabende, wie wir sie oft hatten. Familienzeit. Draußen war es früh dunkel geworden, der Himmel tiefblau, fast schwarz. Ich saß eng an meine beiden Geschwister gekuschelt auf dem Sofa, eine Decke bis zu den Ohren hochgezogen. Die Wärme, das weiche Licht, das Knistern der Kissen. Alle waren mal still, geborgen. Wir schauten zusammen When Harry Met Sally. Und plötzlich war er da: JAZZ. Die ersten Töne einer Big Band erfüllten den Raum, voller Groove, voller Glanz, warm und mitreißend. Ich war zwölf, als ich den Song It Had to Be You in der Version von Harry Connick Jr. im Film entdeckte.

Dieser Klang, diese Energie, kraftvoll und elegant zugleich, fühlte sich an wie ein Feuerwerk, bunt, aufregend, lebendig. Ich habe das Lied zwei Wochen lang in Dauerschleife gesungen. Zwar verstand ich kaum ein Wort Englisch, aber die Musik habe ich sofort verstanden. Sie war verzaubernd und elektrisierend. Da war eine Leichtigkeit, ein Schwingen, das frei und gleichzeitig tiefgründig war. Ich wusste sofort: Diese Musik will ich singen. Ich MUSS.
Mit dem Wunsch, Unterricht bei einer Jazzsängerin zu nehmen, ging ich zu meinen Eltern. Doch ich war noch zu jung, um allein anderthalb Stunden mit dem Zug nach Mannheim zu fahren. Die Musikschule dort war die einzige in der Nähe, die Jazzgesang anbot und sogar eine eigene Big Band hatte. Also vertrösteten sie mich vorerst mit klassischem Gesangsunterricht bei einer Lehrerin im Nachbarort. Das war in Ordnung, aber innerlich zählte ich die Tage, bis ich endlich 14 wurde und selbst nach Mannheim fahren durfte.

Und dann war es so weit. Endlich konnte ich das machen, was mich wirklich faszinierte. Ich durfte  in Mannheim Jazz singen lernen. Die Gesangstunden wurde zum Höhepunkt meiner Woche. Alles daran fühlte sich nach mir an. Nach zwei Jahren ergab sich die nächste Chance. Die Big Band der Musikschule suchte eine Sängerin. Ich durfte vorsingen und wurde aufgenommen. Plötzlich stand ich auf Bühnen, lernte Mikrofonarbeit, Timing und Zusammenspiel. Das war mein Raum. Ich wuchs an der Musik und entdeckte neue Freiheiten, die mich bis heute begleiten.

Nach dem Abitur entschied ich mich dennoch gegen ein Musikstudium. Jazz erschien mir damals wie ein wilder, unberechenbarer Ozean. Voller Leidenschaft, aber auch mit einer großen Portion Angst vor dem Unbekannten und vor dem Scheitern. Ich fürchtete, mich in diesem freien, offenen Raum zu verlieren und den festen Boden unter den Füßen zu verlieren. Deshalb suchte ich einen vermeintlichen Kompromiss und entschied mich für ein Lehramtsstudium in den Fächern Mathematik und Englisch. Ich dachte, Schule und Bühne ließen sich so nebeneinander realisieren. Es klang vernünftig. Sicher.

Ich erinnere mich noch genau an den Tag, an dem sich mein Leben komplett umkrempelte. Es war ein freundlicher Frühlingstag. Die Sonne schien warm und sanft durchs Fenster. Um mich herum mischten sich das leise Flüstern und das helle Lachen meiner Schüler:innen zu einem zarten Klangteppich. Für einen Moment schien alles ruhig und leicht. Doch in mir wuchs eine andere Stimmung, als mein cholerischer Chef mich mal wieder aus dem Unterricht holte. Ich weiß nicht, was ihm an diesem Tag missfiel, aber mit verhärmtem Gesicht beugte er sich mir auf kaum zwei Zentimeter nah vor und erklärte barsch, wie ich mit meinen Schüler:innen umzugehen hätte. In diesem Moment wurde mir klar, so will ich mein Leben nicht leben. Nicht in dieser starren Struktur, in der jeder Funken meiner Leidenschaft erstickt wird. Für dieses System brenne ich nicht genug, um darin langfristig zu bestehen. Ich wollte etwas anderes, wollte Raum schaffen für Mut und Entwicklung, doch hier war das für mich nicht möglich und ich spürte, dass ich so nicht weitergehen konnte. Am Ende traf ich eine klare Entscheidung. Ich kündigte 2012 und entschied mich bewusst für die Musik als meinen neuen Weg.

Zuerst fühlte ich mich nicht ausgerüstet. Ich liebte meine Stimme, verstand sie aber nicht ganz. Ich wollte ein Fundament. Also absolvierte ich eine zweijährige Jazz und Pop Weiterbildung und anschließend eine vierjährige Ausbildung in funktionaler Stimmbildung. Das gab mir nicht nur Technik, sondern auch ein neues Vertrauen in meinen Körper, mein Ohr und meine Intuition. Heute begleite ich Menschen aus den unterschiedlichsten Lebenswegen dabei, ihre eigene Stimme zu finden und zum Klingen zu bringen. Das erfüllt mich zutiefst, vor allem weil ich es endlich nach meinen eigenen Vorstellungen und frei von äußeren Zwängen tun kann. Ich schreibe meine eigenen Songs und entwickle sie gemeinsam mit meiner wunderbaren Band weiter. Diese kreative Zeit ist für mich unbezahlbar. Ein echtes Geschenk.  Wir haben bereits zwei Alben veröffentlicht und weitere Songs entstehen stetig, eine spannende Reise, die mich inspiriert und antreibt.

Was mir für die Zukunft wichtig ist, sind Räume, in denen Menschen sich wirklich gesehen fühlen, in denen sie spüren, dass sie nicht allein sind. Orte, an denen alle so sein dürfen, wie sie sind. Ich plane mehr Konzerte, neue Songs und ein neues Album. Wenn du wissen möchtest, wie es weitergeht und keine Neuigkeiten verpassen willst, dann trag dich in meinen Newsletter ein.

Ich freue mich, wenn du dabei bist.